About me

Im Sport, im Leben, in meinen Projekten – ich komme immer auf denselben Nenner: Mein Interesse an den Menschen. Was ist von Bedeutung? Das Ehrliche, das Echte – und der Blick aufs große Ganze. Welcome to my World!

Was ist mir wichtig? Toleranz, Verantwortung und Authentizität – und stets treibt mich die Frage an, wie man etwas anschieben kann. Klar, auch ich muss mich immer wieder aufraffen, um permanent lernbegierig zu sein. Aber es lohnt sich. Das Leben hat so viel zu bieten, wenn man ihm unverkrampft und unvoreingenommen begegnet.

Titelfeiern und Talfahrten – der Fußball ist für mich 100 Prozent Emotionen. Ich habe alles mitgemacht. Und bin mit jeder Erfahrung stärker geworden. Auf dem Platz und außerhalb. Ohne den Fußball wäre mein Leben komplett anders. Österreich, München, London: Auf all meinen Stationen reizte mich stets der Blick über die Kreidelinien des Fußballplatzes hinaus – mich berühren die Geschichten der Menschen, und ich durfte bisher so viele interessante kennenlernen.

Jugend

1998 – 2006

Der Fußball kam ins Spiel, als ich sieben Jahre alt war. Gleich vis-á-vis von unserem Bauernhof liegt der Sportplatz, und es fanden sich immer zehn bis 15 Kinder, um rund um die Uhr zu kicken. Ich als Mädel war die Ausnahme. Wir haben Stunden am Stück durchgespielt, unterbrochen nur ab und zu von der Mama, wenn sie uns Trinkpausen verordnete. Ging auf dem Dorfplatz mal nix zusammen, haben wir bei uns auf der Wiese gespielt. Und weil wir irgendwann ein schlechtes Gewissen bekommen haben, weil der Ball so oft in Mamas heißgeliebte Blumen geflogen ist, machten wir eine Kasse auf. Für jeden Fehlschuss musste man ein bisserl was blechen. Im Nachhinein kann man sagen: Das hat sich bezahlt gemacht.

Bayern München

2007 – 2018

Ich war als Kind stolze Sammlerin von Postern, über meinem Bett hingen Lothar Matthäus, Stefan Effenberg und Roy Makaay. Dass ich zum FC Bayern kam, war meine eigene Initiative. Ich wollte den Schritt ins Ausland machen, also fragte ich gemeinsam mit Carina Wenninger bei Bayern an, ob wir zum Probetraining vorbeischauen dürfen.

Wir wurden verpflichtet, und anfangs war es gewiss keine einfache Zeit: Mit 16 weg von daheim, neues Schulsystem, neue Stadt, neue Welt. Und dann lief mein Debüt, ich war gerade 17 geworden, gründlich schief: Kreuzbandriss nach zehn Minuten. Mein Arzt sagte mir: „Frau Schnaderbeck, das mit dem Profifußball wird nichts mehr für Sie!“

Ich gebe nicht auf und habe mich immer wieder nach Verletzungen zurückgekämpft. Elf Jahre durfte ich für den FC Bayern spielen, war Stammkraft und feierte zwei Deutsche Meisterschaften sowie einen DFB-Pokalsieg. Da muss ich mich manchmal zwicken, um zu realisieren: Mein Traum ist wirklich wahr geworden!

Arsenal

2018 – 2022

Die Entscheidung, zum FC Arsenal zu gehen, habe ich mir nicht leicht gemacht. Ich möchte zu 100 Prozent zu so einer Entscheidung stehen – und inzwischen kann ich sagen: Ich bereue nichts. In mir drin hatte ich das Gefühl, dass es Zeit ist, in meiner Karriere etwas Neues anzugehen, und der englische Fußball war extrem auf dem Vormarsch.

Die Herausforderung England gab mir schon vor dem Wechsel ein gutes Gefühl – und dieses gute Gefühl half mir dann auch gleich bei einem Schock nach den ersten Wochen. Wegen eines Knorpelschadens drohte die Saison, vorbei zu sein, ehe sie angefangen hatte. Aber ich kämpfte mich durch, einmal mehr und erlebte ein absolutes Happy End: Startelfeinsatz im letzten Saisonspiel, als wir englischer Meister wurden. Diese Gewissheit, dass ich mich immer wieder selbst rausreißen kann, gibt mir unheimlich viel Kraft.

Für den FC Arsenal zu spielen ist etwas ganz Besonderes: Es ist eine andere Fußballwelt, es ist eine spezielle Kultur, und ich staune immer wieder über diese einzigartig loyalen Fans. Wenn man auf den Platz geht, spürt man den Stolz, ein „Gunner“ zu sein. Man spürt die Tradition, die daraus resultierende Verantwortung und den faszinierenden Kult dieses großen Klubs. Ich bin sehr glücklich, dass ich ein Teil davon sein durfte.

Tottenham Hotspur

2022

Der Fußball ist schnelllebig – umso wichtiger war es mir, dass ich mir immer in die Augen schauen konnte. Als ich nach der Winterpause bei Arsenal nach einer Langzeitverletzung wieder voll im Trainingsbetrieb war, reifte in mir der Entschluss, dass ich für die fünf Monate bis zur EM im Sommer über regelmäßige Trainingseinheiten und Spiele in Schwung kommen und bleiben wollte. Ich habe mich bei Arsenal immer super wohlgefühlt, doch weil die Defensive bei Arsenal stand und ein Angebot von Tottenham vorlag, erschien es als ideal. Von Anfang an hatte ich das Gefühl: Das ist jetzt genau das Richtige für meine Karriere und mein Knie! Und trotz der Rivalität unter den beiden Londoner Clubs konnten wir alles für beide Parteien gut lösen. Retroperspektivisch kann ich sagen, dass es die richtige Entscheidung für mich war.

National­team

2007 – 2022

Was wir aufgebaut haben, geht über den Sport hinaus: Mit Zusammenhalt, Leidenschaft und Emotionen kann man alles schaffen – ich finde, das ist ein schönes Zeichen an unser ganzes Land! Es ist unglaublich, wie sich alles entwickelt hat. Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir anfangs belächelt wurden, kaum Wertschätzung und fast keine Leiberl hatten, die gepasst haben – und dann wurden wir 2017 Dritter bei der EM in den Niederlanden, spielten bei der EM 2022 vor 75.000 Menschen das Eröffnungsspiel im Old Trafford und erreichten wieder das Viertelfinale.

Ich denke, es war ein Antrieb in uns Spielerinnen, allen zu beweisen, dass wir es selbst mit geringsten Mitteln schaffen können. Wir haben uns alles selbst erarbeitet, das flog uns nicht zu. Der extreme Teamspirit war der Schlüssel.

Ich bin unheimlich stolz, dass ich 83 Länderspiele für mein eigenes Land machen und für 9 Jahre mein Team als Kapitänin auf den Platz führen durfte.

Leben nach dem Fussball

2023

Nach 8 Operationen an meinem rechten Knie war ich müde - körperlich und mental. Nach 3 Meistertiteln, 1 Pokalsieg und 2 Europameisterschaften zufrieden und dankbar. Und nach der EM 2022 - auf der größten Bühne des europäischen Fußballs mit meinem „Lieblingsteam“, in England, das bis dahin mein Zuhause für 4 Jahre war - hatte sich für mich ein Kreis geschlossen. Ich spürte, dass es der richtige Zeitpunkt war, meine Karriere zu beenden.

Mittlerweile teile ich meine Erfahrungen und Learnings über Erfolg, Gewinnerteams, Diversität, den Umgang mit Rückschlägen und einiges mehr in meinen Vorträgen. Ich bringe meine Expertise als TV-Expertin beim ORF und als Member des UEFA Football Board rund um strategische Themen des europäischen Frauenfußballs ein. Außerdem habe ich im März 2023 meine eigene Sportmarketing Agentur PRO-SPECTIVE gegründet. Das Ziel ist es, Athlet:innen in der Vermarktung zu betreuen und sie in Hinblick auf die Karriere nach der Karriere strategisch zu begleiten und beraten.